Tag gegen Lärm

Am 24. April 2024 fand der internationale Tag gegen Lärm statt.

Jede und Jeder kann täglich selbst einen Beitrag zu einer ruhigeren Umwelt leisten!

Ist Ihre Wohnumgebung lärmbelastet? Entlang der stark befahrenen Verkehrsachsen und im Bereich der großen Ballungsräume gibt es Karten, die die errechnete Lärmbelastung darstellen. Zahlreiche weitere Informationen zum Thema Lärmschutz in Österreich stehen auf der Informationsplattform laerminfo.at zur Verfügung.

Nach Verkehrslärm (Straßen-, Schienen- oder Flugverkehr) werden Nachbarinnen und Nachbarn am häufigsten als Lärmquelle angeführt. Im Rahmen des persönlichen Mobilitätsverhaltens gibt es viele Möglichkeiten, Lärm und den Ausstoß von Luftschadstoffen zu verringern, z.B. durch die Wahl des Verkehrsmittels (wie etwa Bahn, Bus, Fahrrad …) oder eine defensive Fahrweise mit dem eigenen Kraftfahrzeug.

 

Weshalb ein Tag gegen Lärm?

Am Tag gegen Lärm sollen alle, denen Ruhe genießen und ruhig schlafen können ein Anliegen ist, laut auf die von vielen unterschätzte Gefahr Lärm hinweisen!


Seit 1995 findet jedes Jahr der vom Verband der Gehörgeschädigten (League for the Hard of Hearing) initiierte "International Noise Awareness Day", der Tag gegen Lärm, statt. Mit dem Tag gegen Lärm soll auf Lärm als Umweltthema aufmerksam gemacht werden. Lärm kann nicht nur lästig sein sondern auch die Gesundheit beeinträchtigen. Eine Hörschädigung tritt im Allgemeinen erst ein, wenn man regelmäßig hohen Lärmbelastungen ausgesetzt ist. Aber auch andere Gesundheitsauswirkungen können - bereits bei niedrigeren Pegeln - von Lärm hervorgerufen werden. Lärm verursacht Stress, stört den Schlaf und beeinträchtigt Konzentration und Kommunikation. Die Wirkung hängt nicht nur von der Lautstärke ab. Auch die Art des Lärms und die persönliche Wahrnehmung des Betroffenen spielen eine Rolle.

Lärm entsteht aber nicht von alleine – von Lärm Betroffene sind auch oft Verursacher. Das alltägliche persönliche Verhalten kann dazu beitragen, Lärm zu vermeiden oder zu verringern.

Darum: Versuchen Sie auch selbst jeden Tag zu einem "Tag gegen Lärm" zu machen! 
 

Aktionen zum Tag gegen Lärm 2024

Aktionstag des Instituts für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Der Aktionstag des Instituts für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften fand am Tag gegen Lärm 2024 in den neuen Räumlichkeiten des Instituts statt.

Informationen und Programm

 

Steiermark: Wie klingt meine Umgebung?

Die Stadt Graz veranstaltete gemeinsam mit dem Land Steiermark und dem Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark verschiedene Aktionen. Dazu zählten neben einem Gewinnspiel auch Aktionen in der Grazer Innenstadt sowie ein Schul-Kreativ-Wettbewerb.  

Weitere Informationen unter Lärm macht Krank

 

Lärmschutz in Österreich

Laut WHO hat Verkehrslärm neben anderen Umwelteinflüssen wesentlichen Einfluss auf die menschliche Gesundheit bzw. das Wohlbefinden der Bevölkerung in der europäischen Region und darüber hinaus. Die im Oktober 2018 von der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichten Leitlinien für die Bewertung von Umgebungslärm stellen die Grundlage für die in der EU-Richtlinie 2020/367 festgelegten Zusammenhänge zwischen Umgebungslärm und gesundheitsschädlichen Auswirkungen dar. Die Umsetzung in Österreich erfolgte durch eine Novelle der Bundes-Umgebungslärmschutz-Verordnung. Weiters wurde im Rahmen der Studie der Medizinischen Universität Wien, Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin, geprüft, inwiefern die abgeleiteten Richtwerte der WHO für die österreichische Situation und Rechtslage relevant sind.

Gerade im Bundesministerium für Klimaschutz wurde beim Lärmschutz in Zusammenarbeit mit der ASFINAG, der ÖBB-Infrastruktur, den Flughäfen sowie den Bundesländern bereits viel erreicht. In den unter Archiv Aktionspläne 2018 veröffentlichten Aktionsplänen zum Lärmschutz werden diese Ansätze und Lösungen von den zuständigen Stellen dargestellt.

Seit 2022 liegen entlang der Hauptverkehrsachsen und in den großen Ballungsräumen neue strategische Lärmkarten vor. Auf dieser Basis wurden bestehende Lärmschutzmaßnahmen evaluiert und von den zuständigen Stellen neue Aktionsplanentwürfe zum Schutz der Bevölkerung vorbereitet, zu denen auch die Öffentlichkeit Stellung nehmen kann: Aktionsplanung 2024

Für das Bundesministerium für Klimaschutz hat Lärmschutz einen sehr hohen Stellenwert, in den letzten Jahren wurde viel erreicht:

Lärmschutz an Straßen des Bundes:

Mit der Dienstanweisung „Lärmschutz an bestehenden Bundesstraßen“ regelt das Bundesministerium für Klimaschutz die Planung und Errichtung von Lärmschutzmaßnahmen an bestehenden Autobahnen und Schnellstraßen. Für den Neubau von Autobahnen und Schnellstraßen gelten die Regelungen der Bundesstraßen-Lärmimmissionsschutzverordnung (BStLärmIV).

Mit Stand 2023 wies das Autobahn- und Schnellstraßennetz der ASFINAG 1.410 km Lärmschutzeinrichtungen mit einer Gesamtfläche von 4,76 Mio. m² auf. Das Investitionsvolumen für Lärmschutzmaßnahmen betrug 2021 rund 49 Mio. Euro und im Jahr 2022 etwa 53 Mio. Euro. Im Rahmen der Lärmschutzoffensive des Bundesministeriums für Klimaschutz werden in den nächsten Jahren die Lärmschutzausgaben der ASFINAG von jährlich rund 50 Mio. Euro auf rund 100 Mio. Euro verdoppelt. Dies bewirkt eine deutliche Steigerung der Anzahl auszuführender Lärmschutzprojekte in den kommenden Jahren. Geplante Lärmschutzmaßnahmen werden nach Maßgabe des Bauprogramms der ASFINAG umgesetzt, das zuvor durch das Bundesministerium für Klimaschutz evaluiert und entsprechend freigegeben wird.

Lärmschutz beim Schienenverkehr:

Die Eisenbahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel kann einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung von Umwelt- und Klimazielen sowie zur Verkehrssicherheit leisten. Eine Erhöhung des Anteils des Schienenverkehrs im Personen- und Güterverkehr ist deshalb sowohl nationales Ziel als auch Ziel auf EU-Ebene. Als kritischer Punkt des Schienenverkehrs muss jedoch die Lärmbelastung genannt werden: gerade in den dicht besiedelten Siedlungsräumen Österreichs, insbesondere in den auf Grund der für Österreich typischen Topographie engen Tälern stellt der Schienenverkehrslärm eine Belastung für die hier lebenden Menschen dar.

Durch die Realisierung von Lärmschutzmaßnahmen im Zuge des Programmes zur schalltechnischen Sanierung an Eisenbahn-Bestandsstrecken (Programmstart 1993) sind die Störungen zufolge des Schienenverkehrslärms signifikant geringer geworden. Die aktuelle Initiative "Leise Gleise" der ÖBB setzt gleich an mehreren Hebeln an: Einerseits bei den Fahrzeugen, andererseits bei der Infrastruktur, wo Maßnahmen zur Reduzierung der Schallemission eingeleitet werden. Im Personenverkehr wird auf die leisen Cityjets gesetzt. In der Infrastruktur werden rau gewordene Schienen geschliffen und Schallschutzwände errichtet. Für Anrainerinnen und Anrainer werden Schallschutzfenster und -türen sowie Schalldämmlüfter gefördert. Güterwagen werden mit leisen Bremssystemen ausgestattet. Die Umrüstung der Flotten bei den wesentlichen österreichischen Eisenbahnverkehrsunternehmen ist bereits weit fortgeschritten.

Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Lärmreduktion wurde mit den Quieter Routes Austria getan: Die Europäische Kommission hat 2019 mit der Verordnung „TSI-Noise“ den rechtlichen Rahmen für die „Quieter Routes“, also leisere Strecken, geschaffen: Wesentliche Teile der internationalen Korridore und wichtigen Bahnstrecken, die durch Österreich führen, werden als „Quieter Routes“ eingestuft. Ab Ende 2024 werden laute Güterwagen auf diesen Routen verboten. Das ist ein Meilenstein zur Eindämmung von Schallemissionen durch die Bahn.

Lärmschutz in der Luftfahrt:

Als langfristige Strategie zum Schutz vor Fluglärm wurde in Österreich der „Ausgewogene Ansatz“ gewählt, um durch einen breiten Interessensausgleich zwischen Anrainer:innen und Luftfahrtindustrie eine tragfähige Koexistenz sicherzustellen. Mit der Reduzierung des Fluglärms an der Quelle, den Lärm mindernden Betriebsverfahren und den Betriebsbeschränkungen wird der Rahmen, in welchem sich Maßnahmen bewegen können, vorgegeben. Von Seiten der österreichischen Flughäfen werden Lärmschutzmaßnahmen zum Teil auch deutlich unter den Schwellenwerten der Fluglärmaktionsplanung umgesetzt.

Bereits im Jahr 1992 wurde am Flughafen Wien-Schwechat, dem größten Flughafen Österreichs, die Fluglärmüberwachungsanlage FANOMOS (Flight Track and Noise Monitoring System) in Betrieb genommen. Die Anlage registriert an derzeit 15 fixen und drei mobilen Messstellen in Siedlungsgebieten die Schallpegel der Überflüge. Die Messergebnisse können unter www.flugspuren.at (eine Kooperation von Austro Control GmbH und Flughafen Wien) eingesehen werden. Die Flugspuren sämtlicher An- und Abflüge rund um den Flughafen Wien sowie weitere Informationen zum Thema Flugverkehr sind auf dieser Seite ebenfalls abrufbar.

Mit 01.01.2024 haben die österreichischen Flughäfen in ihren Gebührenanträgen verpflichtend Differenzierungen nach Gesichtspunkten des Schutzes vor Lärmimmissionen vorzunehmen (§ 4a Flughafenentgeltegesetz). Diese Regelung verfolgt das Ziel, Maßnahmen zur Reduktion des Lärms im Luftverkehr zu fördern. Das hat grundsätzlich nach geeigneten, objektiven und transparenten Kriterien zu erfolgen und es sind gesetzlich anerkannte Grundlagen zur Bemessung heranzuziehen. Dazu zählen beispielsweise Lärmzertifikate nach Vorgaben der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und Lärmmessungen nach international anerkannten Methoden.

 

Rückblick

Tag gegen Lärm 2023

Tag gegen Lärm 2022

Tag gegen Lärm 2021

Tag gegen Lärm 2020

Tag gegen Lärm 2019

Tag gegen Lärm 2018

Tag gegen Lärm 2017

Tag gegen Lärm 2016

Tag gegen Lärm 2015

 

Veröffentlicht am 03.04.2024, BMK, V/11